Bezahlbares Typenhochhaus für Berlin
Ein flexibler Berliner Gebäudetyp
Text: Flagner, Beatrix, Berlin
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Raumhohe Fensteröffnungen, Balkonbrüstungen und Lärm- und Windschutzpanele strukturieren die Fassade.
Abbildung: LIN Architekten und Urbanisten
Raumhohe Fensteröffnungen, Balkonbrüstungen und Lärm- und Windschutzpanele strukturieren die Fassade.
Abbildung: LIN Architekten und Urbanisten
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Unterschiedliche Wohnungen, die sich beliebig gruppieren und stapeln lassen.
Abbildung: LIN Architekten und Urbanisten
Unterschiedliche Wohnungen, die sich beliebig gruppieren und stapeln lassen.
Abbildung: LIN Architekten und Urbanisten
Das Bild von fünfzig Meter langen Menschenschlangen vor öffentlichen Wohnungsbesichtigungen ist kein neues: Die Hauptstadt braucht dringend bezahlbaren Wohnraum. Die städtische Wohnungsbaugenossenschaft HOWOGE lobte eigens einen Ideenwettbewerb für ein prototypisches Wohnhochhaus aus. Der erste Preis von LIN schlägt eine Kombination aus vorgefertigten Bauteilen, flexiblen Wohnungsgrundrissen und doppeltgeschossigen Gemeinschaftsbereichen vor: Das Berliner Typenhochhaus als ein modularer Baukasten.
Das Gerüst bilden neben dem Tragwerk die umlaufenden Balkone und der aussteifende Betonkern. Über den umliegenden Flur werden 6- bis 10-Spänner erschlossen. Nach dem Zwiebelprinzip liegen die Naßzellen in einer weiteren Schicht um den Kern. Die Wohnungen variieren von der 1-Zimmer-Wohnung mit 26 m² bis zur 4-Raum-Wohnung mit 99 m². Es gibt neun unterschiedliche Wohnungstypen, deren Wohnräume überwiegend nach Westen und Osten orientiert sind. Die Überlagerung von Funktionen – Wohnen und Küche sind nicht getrennt – und die kompakte Grundrissform – Verzicht auf Flure – machen großzügige und gleichzeitig flexible Wohnbereiche möglich. Weil alle Schächte im Inneren liegen und die Balkone unabhängig von den Wohnungen verlaufen, lassen sich kleine und große Wohnungen sowohl auf einer Geschossfläche als auch auf übereinander liegenden Geschossen frei verteilen. Nach dem Vorbild des Berliner Blocks sind neben den Wohn- auch Büro- und Arbeitsräume vorgesehen. Durch die modulare Konstruktion und das Auslassen einzelner Deckenfelder kann die Geschosshöhe partiell von drei auf sechs Meter verdoppelt werden. Großzügige Gemeinschaftsräume sowie Co-Working-Spaces, Geschäfte oder ein Café können je nach Bedarf Platz finden. Der Typus kann so auf den städtebaulichen Kontext und die entsprechenden Nutzerbedürfnisse angepasst werden.
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