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Sonne, die Ministerin und der Beamte

Bauwelt-Redakteur Sebastian Redecke verschaffte sich einen Einblick in die Arbeitsplatzverteilung beim Bundesinnenministerium

Text: Redecke, Sebastian, Berlin

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Sonne, die Ministerin und der Beamte

Bauwelt-Redakteur Sebastian Redecke verschaffte sich einen Einblick in die Arbeitsplatzverteilung beim Bundesinnenministerium

Text: Redecke, Sebastian, Berlin

Blauer Himmel, die Sonne strahlt. Der helle heimische Kalkstein blendet fast schon mediterran. Kaum zu glauben für einen 5. Februar in Berlin. Termin für einen gemeinsamen ersten Rundgang mit Bauministerin Barbara Hendricks durch den eben fertiggestellten Neubau des Bundesinnenministeriums der Architekten Müller Reimann. Er steht zwischen Kanzleramt und Hauptbahnhof und wird Ende April funktionstüchtig sein – nach dem Umzug aus dem bisherigen, gemieteten Haus in Moabit. Bevor die Ministerin vorgefahren wird und von einer ganzheitlichen Qualitätsbetrachtung bei der Planung des Neubaus schwärmt, ist vor dem künftigen Protokolleingang Zeit, von einem wohl höheren Beamten Details des Planungsmanagements zu erfahren: 1400 Mitarbeiter hat das Ministerium, von denen aber nicht alle in dem schon heute zu kleinen Neubau arbeiten werden. Bei den anderen Standorten ist vor allem Bonn zu erwähnen. Von den dortigen 212 Arbeitsplätzen werden im Rahmen des Umzugs 90 Stellen nach Berlin verlagert, aber 20 nach Bonn zurückverlagert. Im Saldo sind dann also 70 mehr in Berlin. Doch dies trifft nicht ganz zu, da es ein familienfreundliches Arbeitszeitmodell mit Stellenteilung gibt. So sollen bis zu drei Beamte auf einer Stelle sitzen. Dieses Arbeitszeitmodell ist allerdings immer nur an einem Standort möglich. Drei Beamte einer bestimmten Stelle können nicht in Berlin und gleichzeitig in Bonn sein, das wäre unnötig kompliziert. Zur Differenzierung der Stellen erfahre ich, dass in Berlin sogenannte ministerielle Kernarbeitsplätze untergebracht sind, während in Bonn Verwaltungs-Dienstleistungstätigkeiten des Ministeriums zu finden sind. Dazu gehört die Reiseabrechnungsstelle. Die Abrechnungen der Beamten müssen nicht in Berlin gemacht werden. So hat es eine Logik, dass nun im Zuge des Umzugs 20 Mitarbeiter für Reiseangelegenheiten nach Bonn versetzt werden. Warum das so ist: Der Bonn-Berlin-Vertrag hat seine Gültigkeit! Daran kommt keiner vorbei.
Warum in einem der Höfe des neuen Innenministeriums Hainbuchen in den Linien eines riesigen Fingerabdrucks gepflanzt werden, verraten wir im April, wenn die Hainbuchen grün sind und allen Beamten aus Berlin und Bonn im dann komplett eingerichteten 208-Millionen-Neubau ihr Büroplatz zugewiesen worden ist.

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